0:1-Rückstand, ein Platzverweis kurz vor der Halbzeit, es schüttet wie aus Eimern. Aufgeben? Das kommt für die 1. Herrenmannschaft des Penkuner SV nicht in Frage. In einer packenden Partie machen sie das Unwahrscheinliche möglich und halten das Fünkchen Hoffnung auf den Klassenerhalt fest!
Der Penkuner SV stand mit dem Rücken zur Wand: 7 Punkte lagen sie hinter dem FC Insel Usedom, der derzeit den rettenden 8. Platz der Tabelle einnimmt. 5 Spiele standen für die Rot-Weißen noch auf dem Plan. Die Aufgabenstellung ist klar: Will man in der Landesliga bleiben, muss man GEWINNEN.
Den rot-weißen Willen bekamen die Gäste vom SV 90 Görmin am vergangenen Samstag ganz deutlich zu spüren. Von Beginn an waren die Penkuner das aktivere Team und konzentrierten das Spiel in der Görminer Hälfte. Der Tabellensechste konnte nur über „Befreiungsschläge“ kontern. Nach einem Freistoß in der 18. Minute wurde es dann jedoch unübersichtlich im Penkuner Strafraum. Ciesla trifft das Leder beim Klären auf der Linie unglücklich und sorgt so für die 1:0-Führung der Gäste. Die Rot-Weißen münzten ihren Ärger in Torchancen um. Immer wieder stürmten sie über außen auf den Görminer Kasten zu. Doch die letzte Flanke, der Abschluss – für beides fehlte ein Quäntchen Glück. Es wurde dunkler auf dem Sportplatz am Schlosssee und kurz darauf goss es wie aus Eimern. Auf einem nassen, rutschigen Platz versuchte Nikolaus kurz vor der Pause einen Görminer Konter im Keim zu ersticken. Noch in der gegnerischen Hälfte kam der Spieler der Gäste zu Fall, für den Schiedsrichter ein klares Foul. Nikolaus musste mit gelb-rot den Platz verlassen (45. Minute). Nass bis auf die Haut, mit einem 1:0-Rückstand und einem Mann weniger ging das Penkuner Team in die Halbzeit.
Für das unter Vordächern und Bäumen zusammengerückte Penkuner Publikum blieb es nervenaufreibend und das, obwohl Trainer Kevin Franke beide Stürmer (Ehrke, Teschner) zu Beginn der 2. Halbzeit auswechselte. Der Penkuner Torgefährlichkeit tat das keinen Abbruch. Und die Hausherren belohnten sich: In der 52. Minute kam Penkuns Gryzwa im Strafraum an den Ball und verwandelte kaltschnäuzig zum 1:1-Ausgleich. Riesenjubel – und die Rot-Weißen wollten mehr! Das Spiel schrieb bereits die 90. Minute als Gryzwa endlich eine der zahlreichen Penkuner Möglichkeiten zum rettenden 2:1 ins Tor schoss. Doch die Euphorie währte nicht lange, die Partie war noch nicht gewonnen! Der eingewechselte Busse verlängerte das Leder per Kopf nach einem Görminer Freistoß versehentlich ins eigene Tor – 2:2 (90. + 4). Der Schock wurde verdrängt. Noch hatte der Schiedsrichter dieses Spiel nicht abgepfiffen. In der 10. Nachspielminute noch einmal Freistoß für Penkun. Die vermutlich letzte Aktion des Spiels. Kapitän Stichel legte sich die Kugel zurecht und … verwandelte den Nachschuss zum unglaublichen 3:2-Sieg!
Der Penkuner SV hält mit diesem außerordentlichen Kampfgeist das Fünkchen Hoffnung, in der Landesliga zu bleiben, ganz fest. Noch vier Spiele und nur noch 5 Punkte hinter dem rettenden 8. Platz. Bereits am Donnerstag, den 26.05.2022, geht der Abstiegskampf für die Rot-Weißen weiter. Der Tabellenneunte, der SV Teterow, wird am Schlosssee erwartet. Anstoß ist am Herrentag um 11 Uhr.