Der Penkuner SV hat einen neuen Rasenplatz. Baustart des rund 600.000-Euro-Projekts war bereits im Frühjahr 2022. Nach ersten Anwachsschwierigkeiten ist das vorrangig als Trainingsplatz genutzte Feld nun bespielbar und wurde am 22.09.2023 feierlich eingeweiht.
Dass die Idee eines zweiten Rasenplatzes einmal tatsächlich Realität wird – diesen Traum hatten viele Penkuner schon fast aufgegeben. „Geburtsstunde dieses Projekts war etwa 2004. Die erste Rechnung habe ich aus dem Jahr 2007 gefunden“, blickt Vereinsvorsitzender Thomas Wolf zurück. „Eine Rechnung vom Vermessungsbüro Zeise. Hier wurde das erste Mal der Platz, bzw. der Acker beschritten und besprochen, was daraus einmal werden könnte.“ Die Jahre seien ins Land gezogen, die Ideen wurden konkreter im Kopf der Initiatoren des Penkuner SVs. 2011 wurde in der Mitgliederversammlung besprochen, über den Kulturausschuss der Stadtvertretung einen Antrag für einen B-Plan für einen zweiten Rasenplatz zu stellen. „Unsere damalige Vereinsvorsitzende hatte an dieser Stelle bereits zu bedenken gegeben, dass die Stadt Penkun kein Geld für die zu erwartenden Kosten hat.“ Sie behielt Recht. Das erste Angebot für einen Kunstrasenplatz lag 2015 vor: 1,034 Mio. Euro für einen Kunstrasenplatz. „Das war sehr übersichtlich“, witzelt Thomas Wolf. „Ein Eigenanteil von über 500.000 Euro, das kann sich jeder ausrechnen…“ Doch ganz aufgeben wollte man den Traum in Penkun noch nicht. 2016 entschied der Verein, dass man anstelle eines Kunstrasenplatzes einen zusätzlichen Rasenplatz anstreben wollte. Doch auch dieser war kein Schnäppchen: Etwa 600.000 Euro mussten zusammengesammelt werden. Wieder zogen Jahre ins Land. „Anträge für die Förderung durch den Landessportbund wurden stetig abgesagt, weil dem Penkuner SV die Eigenmittel fehlten.“ Anderswo übernehme diesen Part die Stadt. In Penkun war dies keine Option.
„2018 ging es dann erneut um 306.000 € für den Platz und, ich will es mal so sagen: Es wurde uns zugelost, wir wurden erwählt“, beschreibt der Vereinsvorsitzende die zu diedem Zeitpunkt aufflammende Hoffnung. Weitere Unterstützer und Fördertöpfe wurden gesucht. „2019 bilanzierte die Projektgruppe einen offenen Eigenanteil von 190.000 Euro.“ Der Penkuner SV rührte weiter die Werbetrommel in der Öffentlichkeit und der Politik. Am 4. September 2019 rief der Verein seine Mitglieder dazu auf, „Flagge zu zeigen“ für ihren 2. Rasenplatz. „Wir haben Großes vor“, wurde damals auf der Vereins-Website angekündigt und zur Infoveranstaltung zur Finanzierung des 2. Rasenplatzes in die Aula der Regionalen Schule Penkun eingeladen. Ziel war es, die Penkuner Stadtvertreter zu überzeugen, für eine freiwillige Leistung der Stadt Penkun in Höhe von 130.000 Euro zu Gunsten des 2. Rasenplatzes zu stimmen. Die Gesamtkosten des Bauprojektes in Höhe von 607.800 Euro sollten wie folgt abgedeckt werden: 306.000 Euro aus Fördermitteln des Landessportbundes, 50.000 Euro aus den Vorpommernfonds und weitere 50.000 Euro aus den Strategiefonds des Landes Mecklenburg-Vorpommern, weitere 130.000 Euro aus Fördermitteln des Landes MV, 71.800 Euro Spenden und Sponsoringgelder. „So ein Projekt aus so vielen Fördertöpfen hat es selten gegeben“, stellt der Vereinsvorsitzende fest. „Wir sind auf das Jahr 2021 zugeschritten. Viel Geld konnte mit der Aktion Platzpatenschaft gesammelt werden. Dennoch fehlten immer noch 50.000 Euro Eigenkapital. Dass der 2. Rasenplatz dennoch gebaut werden konnte, verdanken wir zwei wichtigen Partnern: Der Sparkasse Uecker-Randow und der Straßen und Tiefbaugesellschaft mbH Ernst Röwer“, stellt er fest und dankt beiden Unternehmen für die Unterstützung. Letzteres hatte auch die Ausschreibung für den Bau des 2. Rasenplatzes gewonnen. „Die angenehme Bauzeit verdanken wir der unkomplizierten Arbeitsweise unseres regionalen Partners.“ Im Sommer wurde es dann wiederholt leicht kritisch: „Um Fördermittel abzurechnen, muss das Geld vorgeschossen werden“, erklärt Thomas Wolf. „Das haben wir nicht in den Summen gehabt.“ Es konnten also nur kleine Beträge, Stück für Stück, abgerechnet werden und das ging langsam voran. Die Rechnungen stapelten sich und das Jahr 2022 und damit auch das Abrechnungsjahr für die Fördermittel neigte sich dem Ende. Wieder war es die Sparkasse, die kurzfristig aushalf. „An dieser Stelle möchte ich allen großen und kleinen Spendern, allen Förderern, Helfern und Unterstützern ganz herzlich danken. Ohne Euch, wäre diese Idee, dieser Traum niemals Realität geworden“, schließt Thomas Wolf seine Rede bei der Einweihungsfeier.
Der Penkuner SV hatte alle Sponsoren, Unterstützer und Helfer, die stets mit anpacken, zu einem Grillbuffet mit Getränken auf den 2. Rasenplatz eingeladen. Auf dem Feld trainierten erst die Bambinis. Anschließend wurde die Altherren-Partie SpG Tantow/Penkun vs. FC Schwedt 02 unter Flutlicht angepfiffen und umrahmte den entspannten Fußballabend.